Klare Worte und konkrete Schritte Zweiter „Runder Tisch Arbeitsmarktdrehscheibe“

Die Lage am regionalen Arbeitsmarkt ist ernst, darin waren sich die Teilnehmenden des zweiten Runden Tisches „Arbeitsmarktdrehscheibe“ in der Agentur für Arbeit in Pforzheim einig.

Wehende IG Metall-Fahnen.

8. Oktober 2025 8. Oktober 2025


Auf Einladung von Arbeitsagenturchefin Martina Lehmann kamen Oberbürgermeister Peter Boch und Landrat Bastian Rosenau sowie Vertreter von Gewerkschaften, Handwerk, Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung am Dienstag, 30. September 2025 zusammen, um sich über die aktuellen Entwicklungen auszutauschen und gemeinsame nächste Schritte abzustimmen.

Mit am Tisch saßen Tom Wolters, erster Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim, Kreishandwerksmeister und stellvertretender Handwerkskammerpräsident, Frank Hermann, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, Jochen Protzer, Oliver Reitz, der Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) sowie von der Arbeitsagentur die Geschäftsführerin Operativ, Annette Hanfstein und Bereichsleiterin Constanze Krems.

Alle Beteiligten gaben zu Beginn Einblicke in ihre aktuelle Einschätzung zur Lage. Das Fazit war eindeutig: Die Situation am regionalen Arbeitsmarkt ist schwierig. Kurzarbeit federt zwar derzeit größere Entlassungswellen ab, doch der Druck auf die Unternehmen steigt.

„Wir sehen derzeit zwei große Probleme: Eine konjunkturelle Krise und eine strukturelle Krise. Gerade in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie stehen viele Betriebe massiv unter Kosten- und Wettbewerbsdruck,“ sagte Tom Wolters.

„Im Handwerk gibt es zwar keinen Arbeitsplatzabbau, es gibt aber auch keine Signale, dass es groß nach vorne geht“ betonte Frank Hermann.

Oberbürgermeister Boch mahnte: „Unsere Region braucht jetzt unbürokratische Lösungen. Wenn wir zu lange warten, verlieren wir mehr und mehr Arbeitsplätze an Standorte im Ausland.“ Landrat Rosenau ergänzte: „Wir müssen die Politik in die Pflicht nehmen um endlich die Rahmenbedingungen zu verbessern.“

Die Runde war sich einig, dass es mehr Tempo beim Bürokratieabbau, eine bessere Unterstützung der Betriebe und klare Signale aus der Politik braucht, damit die Region Nordschwarzwald trotz der aktuellen Herausforderungen zukunftsfähig bleibt.

Konkret vereinbart wurde eine Jobmesse am 19. März 2026 im CongressCentrum Pforzheim (CCP). Daran anschließend wird sich die Runde erneut in der Agentur für Arbeit zusammenfinden. Bis dahin wollen die Beteiligten weitere Ideen für gemeinsame Aktivitäten entwickeln und umsetzen.

„Die Jobmesse ist ein wichtiges Signal an Unternehmen und Beschäftigte, mit der deutlich wird, dass wir vor Ort auf sehr konkrete und abgestimmte Angebote setzen, die Perspektiven schaffen,“ betonte Lehmann.

BU: Trafen sich am Dienstag dieser Woche zum Austausch über die aktuelle Lage am regionalen Arbeitsmarkt in der Arbeitsagentur in Pforzheim (v.l.n.r.): Bastian Rosenau, Tom Wolters, Frank Hermann, Annette Hanfstein, Martina Lehmann, Constanze Krems, Jochen Protzer, Oliver Reitz und Peter Boch.


Zweiter Runder Tisch Arbeitsmarkrdrehscheibe in Pforzheim