Als Zeichen der Solidarität und Wertschätzung lud die IG Metall die Beschäftigten während ihrer Pause zu einem kleinen Imbiss ein. Insgesamt nahmen rund 80 Beschäftigte an der Aktion teil und freuten sich darüber, dass jemand für sie da ist.
„Treffender könnte unsere neue Kampagne hier gar nicht sein“, so Martina Walter, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim. „Die Beschäftigten bei Doduco Solutions haben seit langem, Angst um ihre Arbeitsplätze. Das Unternehmen steckt seit mehreren Jahren in einer Abwärtsspirale – und die einzige Maßnahme, die dem Arbeitgeber einfällt, ist permanenter Personalabbau. Dass dadurch die internen Strukturprobleme nur noch größer werden, scheint hier niemanden zu interessieren.“
Auch der Betriebsrat zeigt sich alarmiert:
André Bäuerle, Betriebsratsvorsitzender der Doduco Solutions GmbH, erklärt:
„Wie man hier mit den Beschäftigten umgeht, ist einfach nur unmenschlich. Die Personalmaßnahmen, die aktuell durchgeführt werden, sind nicht durchdacht und verschlimmern die allgemeine Situation massiv. Die Arbeitsbelastung der noch verbleibenden Kolleginnen und Kollegen ist bereits so groß, dass die anfallenden Aufgaben nicht mehr ordnungsgemäß abgearbeitet werden können. In den Verhandlungen mit dem Arbeitgeber sollte eine Strategie festgelegt werden, wie die wirtschaftliche Situation verbessert werden kann und mit welchen Maßnahmen die Abläufe strukturierter und an die Zukunft angepasst, verändert werden können. Nur durch Reduzierung der Personalkosten ist noch keine Firma gerettet worden.“
Seit rund 14 Jahren hangelt sich das Unternehmen von einem Ergänzungstarifvertrag zum nächsten. Noch vor kurzem fanden erneut Verhandlungen über mögliche Abweichungen statt. Der Arbeitgeber wollte das Weihnachtsgeld streichen und kündigte bereits weitere Gespräche für 2026 an, um ebenfalls über Sonderzahlungen zu verhandeln.
Trotz dieser Umstände waren die Mitglieder der IG Metall gesprächsbereit und wollten gemeinsam Lösungen für die Zukunft finden – mit dem Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten und ein tragfähiges Zukunftskonzept für den Standort zu erarbeiten. Doch der Arbeitgeber konnte keinerlei Beschäftigungssicherung zusagen. Im Gegenteil: Es wurden Andeutungen gemacht, dass weiterer Personalabbau in 2026 bevorstehen könnte.
Die Verhandlungen wurden vom Arbeitgeber beendet. Noch am selben Abend erhielt der Betriebsrat eine zweistellige Zahl an Anhörungen zu Kündigungen. Gleichzeitig verkündete das Unternehmen per Aushang, das Weihnachtsgeld in zwei Abschlagszahlungen auszuzahlen – ein klarer Verstoß gegen den gültigen Tarifvertrag. Trotz der Widersprüche des Betriebsrats sprach der Arbeitgeber bereits in der Folgewoche die ersten Kündigungen aus.
Bis heute fehlt eine klare Strategie, wohin der Eigentümer das Unternehmen führen möchte. Die IG Metall fordert daher: Zukunft braucht Menschen – Menschen brauchen Zukunft. Gemeinsam mit den Beschäftigten kämpfen wir für den Erhalt der Arbeitsplätze und eine nachhaltige Perspektive für den Standort Pforzheim.